Kopfbahnhof

Kopfbahnhof

“Kopfbahnhof” nimmt den roten Faden dort wieder auf, wo “Ich bin eine Reise” anno 2014 Halt gemacht hat.

Gangan Verlag, Stattegg 2020, 160 Seiten, gebundene Ausgabe, Illustrationen und Fotos, durchgehend in Farbe, 21,5 x 15 cm, ISBN 978-3-900530-36-5, € 29,90, Taschenbuch € 19,90

Textproben

Der Drehtag mit The Base. Im Probekeller

The Base ist eine der Bands, mit der ich zwei Lieder aufgenommen hatte, die auf meinem und nun auch auf ihrem letzten Album zu hören sind. Für einen Beitrag zur Sendung “Bewusst Gesund” am Welt-Parkinson-Tag fiel daher die Wahl auf das Grazer Indie Trio. Wir trafen uns im Probekeller, wo wir so tun sollten, als ob wir ein Lied gerade einstudieren würden. Alexander Zupan nahm so viel Material auf, dass ich einen langen Beitrag erwarte. Den wird man am 11. April um 17:30 auf ORF 2 zeigen.

Das ist jeden Morgen mein Frühstück. Pillen, Pillen, Pillen

Solange ich noch mit Medikation einige gute Stunden am Tag herausschinden kann, ist das Leben den Aufwand wert. Aber es wird Zeit, den Übergang vorzubereiten: Testament, Patientenverfügung etc. Wer weiss schon, wie lange die Sanduhr noch läuft. Das erfährt man erst mit dem letzten Sandkorn, also schlucke ich die Tabletten und genieße jede Minute als ob es die letzte wäre, mit allem was mir Freude macht. Ganz nach dem Motto meiner Generation “Sex and (legal) Drugs and Rock ’n’ Roll”.

Ein neues Virus wird zum globalen Problem. Lockdown

Auch das noch! Als ob ich nicht schon genug Sorgen hätte, kam auch noch ein Virus aus China außer Kontrolle und verpasste der ganzen Welt Ausgehverbote und sonstige Einschränkungen im täglichen Leben. Die Tage freiwilliger Quarantäne kamen andererseits gelegen, dieses Buch abzuschliessen, auch wenn ich noch nicht in der letzten Phase der Erkrankung gelandet war. Ich denke, mir bleiben noch einige Jahre, in denen aber nix aufregendes mehr passieren wird.

Achtung, Zug fährt ein. Bitte alles aussteigen!

Am Kopfbahnhof ist Endstation der Reise, meiner Reise, da gibt es keine Weiterfahrt, die Bremsklötze sind unterlegt, ich bin bewegungslos, Kino im Kopf, ich bin allein, niemand steigt zu. Meine Zeit ist um. Das Problem heißt „Parkinson“ und es kotzt mich an, dass ich es nicht besiegen konnte. Es wurde ständig unangenehmer – in meinem lästigen Körper als wie auch für geliebte Menschen in meinem Umfeld. Scheiß Parkinson. Ich kann mich nicht bewegen.

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Willi Gerschlager
Gerald Ganglbauer und das 
Parkinson-Forum als Selbsthilfe

Univ.-Doz. Dr. Willibald Gerschlager, Facharzt für Neurologie (links)

Ich habe Gerald Ganglbauer vor ca. zwölf Jahren in Wien kennengelernt. Er hatte damals vor kurzer Zeit die Diagnose „idiopathisches Parkinson-Syndrom“ erhalten und versuchte diese Diagnose zu verarbeiten und Wege zu finden mit der Krankheit so gut wie nur möglich umzugehen.

Gemeinsam hatten wir die Idee, ein Internet-Forum zu betreiben, um Parkinson-Betroffene im deutschsprachigen Raum zu vernetzen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Erfahrungen auszutauschen. Andererseits war ich als Spezialist eingeladen eine medizinische Beratung anzubieten und (neue) Therapieformen vorzustellen und zu kommentieren. Dieses Medium war damals neu und wir mussten das Potential dieses Rahmens erst langsam ausloten. Wir haben uns manchmal wie „Pioniere“ gefühlt. Noch heute erzählen mir Betroffene, dass es für sie in der Phase unmittelbar nach der Diagnose sehr hilfreich und tröstend war mit anderen Betroffenen zu kommunizieren. Ohne Gerald und seine Erfahrungen im Bereich Kommunikation und elektronische Medien wäre dieses Projekt nie möglich gewesen.
Gerald hat auch in meinen Büchern Beiträge publiziert „Parkinson. Ursachen. Verlauf und Therapieoptionen“, erschienen 2009 im Maudrich Verlag und „Parkinson. Der Ratgeber für Betroffene und Angehörige“, 2017 ebenso bei Maudrich. In diesen beiden Beiträgen schildert Gerald seine „Reise mit der Erkrankung“. Für mich ist es unheimlich beeindruckend, welche Lebenskraft und Energie aus diesen Artikeln spricht.
Viele Betroffene kennen v.a. die „Parkinson-Seite“ von Gerald. Das ist aber nur ein kleiner Aspekt seiner Persönlichkeit.
Er ist umfassend gebildet und ein Künstler. Gerald denkt und lebt international und ist sehr gut vernetzt.
Er hat die Literaturzeitschrift „perspektive“ mit gegründet und war fünfundzwanzig Jahre lang Herausgeber des „Gangan Lit-Mag”, um nur eines seiner literarischen Projekte zu nennen.
Zuletzt hat er „Parkinsong Duets”, ein Album mit zwölf Duetten produziert, das am 5. World Parkinson Congress in Kyoto präsentiert wurde.
Ich wünsche Gerald weiterhin viel Erfolg bei seiner Tätigkeit und hoffe, dass er seine beeindruckende Lebensenergie möglichst lange erhalten kann.

Willibald Gerschlager

office@parkinsonberatung.at

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